„In Dubai kann man nachts Golf spielen…“ munkelte man im Heimatclub. Da wir gerade eh auf Sightseeing-Tour in Dubai waren, konnte ich natürlich nicht widerstehen, diesem Mysterium auf den Grund zu gehen. Vom Hotel aus über Handy problemlos eine abendliche Startzeit gebucht, ging es dann per Taxi kurz (5min) vom Hotel in den nahe der Dubai Marina gelegenen Emirates Golf Club. Wie bei allem in Dubai hat man auch hier nicht mit Petrol-Dollars gespart, was man schon an der Einfahrt zum Gelände bzw. am dezent gehaltenem Clubhaus ablesen konnte (siehe Bilder).


Kurz beim Anblick der marmornen Siegertafel des Dubai Desert Classic vor Erfurcht erstarrt (Tiger, Seve, Ernie, Rory und Konsorten – ‚ich bin unwürdig!‘) ging es weiter in die Katakomben zum Greenfee abfassen. Für deralei Ausflüge verzichte ich mittlerweile auf den Transport eigener Schläger, da es bei Destinationen dieser Kategorie nicht an einem reichhaltigen Leihschlägerarsenal fehlt. Ein passendes Ping-Set und ein Golfcart später flogen dann die ersten Rangeraketen in die nächtliche Skyline Dubais. Und spätestens hier bekommt man einen so derart surrealen Eindruck, dass man sich irgendwo im Jahre 2250 wähnt. Man wartet eigentlich nur noch auf den Bladerunner oder auf Korben Dallas (Das fünfte Element), der mit seinem SpaceTaxi vor einem landet 🙂

Es sieht nicht echt aus, es fühlt sich nicht echt an, es IST aber echt!

Nach gerade 10-12 Schlägen kam der nette „Faldo Course Facility Manager“ und gab höflich den Hinweis, wenn ich nun loslegen würde, bräuchte ich nicht hinter einem Viererfligt „älterer“ Leute spielen. Lange überlegen braucht man nicht wirklich und es ging gleich zum ersten Abschlag. Hier ist genau das eingetreten was ich mir zu Anfangs dachte… spielt man den Driver, so übersteigt die Flugbahn des Balles nach ein paar ms direkt die Ausleuchthöhe der aufgestellten Fluter, was das verfolgen der Flugbahn wirklich spannend gestaltet. Witzigerweise hatte ich an dem Abend insofern Glück, da ich fast alle Abschläge vom Tee mehr oder weniger ohne Slice oder Hook gestalten konnte und wirklich auf allen der neun Bahnen die Bäller wiederfinden konnte (gut… auf Loch 6 hat’s ca 10min gedauert, bis ich die %&$x§#e Kugel mit Sand bedeckt im Bunker auftreiben konnte). Der Pflegezustand war für einen Wüstenkurs wirklich nicht zu verachten, jedoch waren an diesem Tag die Grüns mega-langsam. Für die Golfnerds die Angabe des Greenspeeds: locker unterhalb 5feet auf dem Stimpmeter.

Da sich ausser mir anscheinend nur der Viererfligt hinter mir (weit entfernt :>) und ein Wüstenfuchs vor mir auf dem Platz befand, konnte man in Ruhe ausführlich die aussergewöhnliche Location genießen, was den sportlichen Aspekt ein wenig in den Hintergrund drängte. Trotz der Ablenkung durch den visuellen Overkill, der Leihschläger, der fehlenden Platzkenntnis und den misstrauischen Blicken des Wüstenfuchses, konnte ich eine 43 am Ende der Runde notieren, was vollkommen in Ordnung war.

Wer den Wahnsinn Dubai plant zu besuchen, sollte trotz der zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten wie dem Burj Khalifa, der Dubai Mall, dem Atlantis Aquarium und und und… Zeit finden, dieses einmalige Erlebnis mitzunehmen.

 

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Played: 04. November, 2011
Resort: Emirates Golf Club
Course: Faldo Course
Location: Dubai
Country: United Arab Emirates
Link: http://www.dubaigolf.com

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